Die Radiomoderatorin Lisa betreut eine nächtliche Sendung namens “Nitetalk”. Auch Schmögner, der Telefonist, arbeitet in der Nacht, wenn alle Töne besonders intensiv erscheinen. Aus der heimlichen Verehrung entwickelt sich bald eine regelrechte Obsession des einsamen Hörers für die betörende Radiostimme.
In “Capriccio privat” entspinnt sich eine zarte Beziehung aus Bewegungen und Klängen zwischen einem zurückhaltenden Pianisten und einer anmutigen Tänzerin — eines Nachts führt das Schicksal die beiden gar in ein gemeinsames Hotelzimmer.
Unerwartet und flüchtig ist das Glück, das einem nicht mehr ganz so jungen Mann “Am See” mit der Schwester seines besten Freundes begegnet.
Und ein Pharmavertreter nimmt Abschied von seinem Vater, zögerlich wird ihm erst “Am Ende” bewusst, wie groß die Liebe war, die ihn mit dem oft strengen und verständnislosen Mann verbunden hat.
Unerfüllte Sehnsüchte, glücklose Liebesgeschichten und das Gefühl des Alleinseins eint die Figuren in Rudolf Habringers acht Erzählungen. Präzise und eindringlich beschreibt er die Innenwelten seiner Protagonisten, die oftmals in der Beobachtung der eigenen seelischen Vorgänge gefangen bleiben. Der Nachdenklichkeit in nächtlichen Stunden, den Leiden und Freuden des Verliebtseins, den kindlichen Nöten und der Ohnmacht, die einen im Angesicht des Todes ergreift, stellt Rudolf Habringer aber die Hoffnung der Liebe gegenüber, der alle in den unterschiedlichsten Spielarten begegnen.
Variationen über ersehnte Nähe, brüchige Beziehungen und nachgetragene Liebe