Was ist eigentlich schwäbisch und wo liegt überhaupt Schwaben? Andreas Braun beschäftigt sich so unterhaltsam wie lehrreich mit einem relativ imaginären Volksstamm und seinen Eigenheiten. Klischees und Mythen, Vorurteile und aktuelle politische Bezüge, Historisches und Anekdotisches — nichts fehlt in diesem heiteren Kompendium.
In einzelnen Kapiteln nähert sich der Autor den Schwaben als Ein— und Auswanderer, als Tüftler und Alleskönner oder als Mut— und Wutbürger. Braun fragt sich, weshalb der Schwabenhass so weit verbreitet ist, warum die Badener noch nie etwas von Württemberg gehört zu haben scheinen und wieso die Berliner beim Anblick vermeintlicher Schwaben immer gleich die Revolution ausrufen.
Schon allein der Begriff “Schwaben” ist, wie dieses Buch offenbart, ungewöhnlich schillernd und vieldeutig. Er polarisiert und löst — unterschiedliche — Emotionen aus. Aufklärung tut also dringend not. Dieses Buch leistet sie. Und es eignet sich obendrein als Begleitlektüre zur Großen Landesausstellung “Die Schwaben. Zwischen Mythos und Marke”, die vom 22. Oktober 2016 bis zum 23. April 2017 im Landesmuseum Württemberg im Stuttgarter Alten Schloss zu sehen ist.