«Die Entstehung der Bibel — Ein PR-Coup für Jahrtausende», so der Untertitel des Buchs, das in der Printausgabe sehr bieder als “Geheime Schriften des Christentums” betitelt worden war.
Tatsächlich geht es um weit mehr als diese “Apokryphen” genannten Texte, die keinen Eingang in das «Buch der Bücher” fanden — was übrigens keineswegs bedeutet, dass sie keine Wirkung auf die (christliche) Menschheit hatten: Woher hat Dan Brown seine Ideen zu Maria Magdalena abgekupfert — und was ist jetzt wirklich dran an ihrem Verhältnis zu Jesus? Warum reden alle von den Funden von Qumran, obwohl jene von Nag Hammadi viel bedeutsamer für ein modernes (gnostisches) Verständnis von Christentum sind? Oder hätten Sie gewusst, dass der gesamte Marienkult überhaupt keine biblische Entsprechung hat?
«Spannend ist es allemal, die gesellschaftspolitischen Konsequenzen von Entscheidungen, die vor mehr als 1.500 Jahren gefällt wurden, vor Augen geführt zu bekommen», bemerkte ein Leser — und so erweist sich dieses angenehm und unterhaltsam zu lesende Werk als Streifzug durch die Kultur— und Geistesgeschichte des Abendlands, wie er so noch nie zu lesen war.